Wie Bongo in den Wald kam - Bongo Teil 3
Es war einmal ein kleines Brummbärchen, das so niedlich war, dass jeder, dem es begegnete, es an sich drücken und knuddeln wollte.
Es irrte durch die Stadt; nicht wissend, wo es hergekommen war. Anfangs fanden die Leute es toll. Die Kinder streichelten es und spielten mit ihm und einige Erwachsene fütterten es und brachten ihm Kunststückchen bei. Doch mit der Zeit gingen den Menschen die Vorräte aus, denn das Bärchen wuchs und wuchs und wurde hungriger und hungriger.
Und schon nach einiger Zeit war aus dem Brummbärchen ein großer Brummbär geworden, der ständig Hunger hatte.
So kam es, dass die Kinder nicht mehr mit ihm spielen wollten, aus Angst, er könnte sie verletzen.
Auch die Erwachsenen mieden ihn, aus Angst, bald selbst nichts mehr zu Essen zu haben.
Traurig tapste der Brummbär davon. Er lief über Felder und Wiesen. Aß Beeren und Gras und trank aus kleinen Bächen, doch blieb er einsam.
Eines Tages kam er an einen großen Wald. Er konnte sich nicht daran erinnern, jemals so viele Bäume auf einmal gesehen zu haben, da er nicht mehr wusste, woher er gekommen war. Neugierig lief er hinein, schnupperte an den Bäumen und rieb sich den Rücken daran. Was für ein schönes Gefühl! An einigen Bäumen nahm er einen süßlichen Geruch wahr und sein Bauch gab ein lautes Knurren von sich, als er sich vorstellte, wie gut das, was so köstlich roch, wohl schmeckte.
Plötzlich traf ihn etwas am Kopf. Er schaute nach oben und sah eine kleine braune Gestalt mit langem Schwanz auf einem der Äste sitzen und mit Nüssen nach ihm werfen.
„Hey! Was soll das?“, grummelte er.
„Wer bist du? Und was hast du an meinem Baum zu suchen?“, fragte die Gestalt skeptisch zurück.
„Ich... eigentlich weiß ich gar nicht, wer ich bin.“
„Du weißt nicht, wer du bist?“
„Nein.“, schmollte der Brummbär traurig und fuhr dann fort: „Das erste, woran ich mich erinnern kann, ist die Stadt. Ich lebte dort eine ganze Zeit. Dort waren Kinder, die mit mir spielten und mich knuddelten. Und die Erwachsenen gaben mir zu Essen und brachten mir bei, auf meinem Bauch herumzutrommeln und noch vieles mehr. Doch dann wurde ich groß und niemand hatte mich mehr lieb.“
„Das klingt traurig.“, sagte der andere mitfühlend. „Ich bin übrigens Jack, der Affe. Nun müssen wir nur noch einen passenden Namen für dich finden! Komm mit!“
Der Brummbär folgte Jack quer durch den Wald. Bis sie an einer Höhle ankamen, die so groß war, dass ihm die Kinnlade herunterklappte.
„Hier lebt Grim!“, erklärte Jack. „Grim ist sehr alt und sehr weise. Er wird ganz sicher einen passenden Namen für dich finden!“
Die beiden betraten die Höhle und sofort trat dem Brummbären der selbe süßliche Geruch in die Nase, wie an den Bäumen vorher. Dann sah er ihn, den großen grauen Bären, der genüsslich Honig aus einem unbewohnten Bienenstock schlemmte. Natürlich, Honig! Den hatte er bei den Menschen in der Stadt schon mal gegessen und ihn sehr genossen!
Jack berichtete Grim, wie er den Brummbären getroffen und was dieser ihm erzählt hatte. „Er braucht unbedingt einen Namen, damit wir ihn rufen können, wenn er hier im Wald lebt!“
„Ich soll hier im Wald leben?“, fragte der Brummbär.
„Aber natürlich!“, antwortete Jack euphorisch, „Wo willst du denn sonst hin?“
„Ich weiß nicht. Wollt ihr denn, dass ich hier bleibe? Was werden die anderen Tiere sagen?“
Grim sprach mit seiner dunklen, doch freundlichen Stimme:„Nun, ich denke, das wird keinerlei Problem für die anderen Tiere hier im Wald darstellen. Wir leben hier alle friedlich und sogar freundschaftlich miteinander und würden uns freuen, dich zu unserer Waldfamilie zählen zu dürfen!“
Der Brummbär war gerührt. Doch da er sich nicht traute, seine Gefühle zu zeigen, fing er an, vor Aufregung auf seinem dicken Bauch herumzutrommeln.
„Hehe, du siehst aus, wie ein Bongo-Trommelspieler!“, lachte Jack.
Grim schmunzelte. „Es sieht so aus, als hätten wir deinen Namen gefunden – Bongo!“
„Bongo..“, wiederholte der Brummbär, „...der Name gefällt mir!“
„Dann ist es jetzt offiziell!“, rief Jack freudig, „Bongo ist einer von uns und wird für immer hier bleiben! ...oder zumindest so lange er möchte.“
„Naja, ich würde schon gerne hier bleiben. Und eure Waldfamilie kennen lernen!“, sagte Bongo noch etwas schüchtern.
„Toll! Dann werde ich dir jetzt gleich alle meine Freunde vorstellen! Berry den Braunbären, Kiki das Eichhörnchen und Koko und Gary sind meine Affenfreunde; die wirst du ganz sicher gern haben!...“
So kam es, dass das süße Brummbärchen zu Bongo dem Brummbären wurde und von nun an im Wald lebte.
Ende
Super süße Geschichte !
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